Das jahrtausend alte Geheimnis aus dem Wasser
Durch schlechte Umweltbedingungen, verminderte Qualität unserer Nahrungsmittel und belastende Arbeits- und Lebensbedingungen, befindet sich unser Körper vermehrt in einem Zustand zum Teil starker Nährstoffunterversorgung. Zusätzlich erhöhen bestimmte Lebensumstände wie z B.: Schwangerschaft, sportliche Aktivität, Reconvaleszenz, Alter, Wachstum, Stress etc. den Bedarf bestimmter Nährstoffe. Leistungsabfall, Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Krankheiten aller Art sind die Folge.
Spirulina ist eine spiralförmige Mikroalge und zählt zu den Cyanobakterien (Blaualgen). Sie existierte bereits vor 3,5 Milliarden Jahren als erste grüne Lebewesen. Ihre enorme Entwicklung war das Chlorophyll. Durch die damit verbundene Synthese organischer Substanz und der Produktion von Sauerstoff hat Spirulina erst das Leben, wie wir es kennen, ermöglicht.
Spirulina gedeiht in stark alkalischen Gewässern (pH 9-11) in tropischen bis subtropischen Gebieten und kommt in verschiedenen Sodaseen z.B. in Zentral- und Ostafrika natürlich vor. Die Bevölkerung des Tschadsses (Afrika) oder des Texcoco-Sees ( Mexiko) nutzen Spirulina schon seit jeher zum Verzehr und wissen über dessen herausragende Gesundheitswirkung. Für den Menschen hat Spirulina daher schon seit Jahrhunderten oder sogar Jahrtausenden eine besondere Bedeutung.
Grund genug für heutige Wissenschaftler diesen Mikroorganismus genauer zu erforschen. Französische, Japanische, Russische und Amerikanische Forscher sind sich über die positive Wirkung für Gesundheit, Wohlbefinden und über Leistungssteigerung einig. Schon geringe Mengen an Spirulina decken erheblichen Anteil des Tagesbedarfes verschiedener Nährstoffe bei minimaler Kalorien- bzw. Fettzufuhr.
Verantwortlich für die positive Wirkung von Spirulina ist das außergewöhnliche Nährstoffprofil:
• Hochwertiges Protein ( essentielle Aminosäuren )
• Wichtige Farbpigmente ( Chlorophyll, Beta-Carotin, Phycocyanin, Xanthophylle )
• Zahlreiche Vitamine ( E, B1,B2,B6,B12, Pantothensäure, Niacin )
• Mineralstoffe ( Eisen Magnesium, Selen, Kobalt, Zink...)
• Antioxidantien
• Gamma-Linolensäure
• Proteine
Kein anderes Nahrungsmittel, egal ob tierisch oder pflanzlich, hat einen so hohen und hochwertigen Eiweißanteil. Bis zu 67% Eiweiß sowie alle essentiellen Aminosäuren sind in Spirulina. Damit ist der Proteingehalt vergleichbar mit dem von Fleisch, ohne jedoch den Organismus mit Cholesterin zu belasten. Im Gegenteil, manche Studien weisen sogar auf eine Cholesterin senkende Wirkung hin. Außerdem wird bei der Produktion im Gegensatz zu Fleisch kein Methan ausgestoßen, sondern CO2 verbraucht und 02 gebildet (positiver Klimaeffekt). Die Proteine aus Pflanzen sind leichter verdaulich und nahezu vollständig auswertbar d.h. sie hinterlassen somit keine Stoffwechselschlacken.
Außerdem ergaben Studien, dass eine Ernährung mit pflanzlichen Proteinen zu einer verlangsamten Gewichtszunahme und bei Ratten zu einer Verdopplung ihrer Lebenszeit führen.
Aminosäuren in 10 g Spirulina:
• Glutamin 9-10 mg, Aufbau der grauen Hirnrinde, behebt geistige Ermüdungszustände, verbessert Konzentration
• Phenylalanin 280 mg, Übermittlung von Signalen zw. Nervenzellen und Gehirn, bei Depressionen, reduziert Hungergefühl
• Vitamine
Spirulina enthält zahlreiche lebensnotwendige Vitamine( hauptsächlich aus der B-Gruppe, E und Provit.A) die, da biologisch gebunden, vom Körper wesentlich besser aufgenommen und verwertet werden können, als Monosubstanzen. Dadurch ist eine Gefahr der Hypervitaminose praktisch ausgeschlossen.
Vitamin Durchschnittsgehalt in 100g Bedeutung/ Wirkung
- Beta Carotin (Provitamin A), 170 - 280 mg (Zelldifferenzierung, Seeprozess, Wachstum, Fortpflanzung);
- Thiamin (Vitamin B1), 2,5 - 3,5 mg (Wirkgruppe vieler Enzyme, Erhaltung von Nervengewebe, Herzmuskel, ATP-Versorgung);
- Riboflavin (Vitamin B2), 3,6 - 4,0 mg (Wachstum, Entwicklung, Erhaltung von Nerven, Infektabwehr);
- Niacin, 14 - 15 mg (zelluläre Abwehr, Abbau endogener Stoffe, O2-Versorgung, antioxidativ);
- Pantothensäure, 0,1 - 0,5 mg (Wundheilung, Magen-Darm, Neuromotorik);
- Pyridoxin (Vitamin B6), 0,5 - 0,8 mg (PMS, Nervensystem, Leberschutz, Proteinstoffwechsel);
- Cobalamin (Vitamin B12), 70 µg (Perniziöse Anämie, Blutbildung, Knochenmark);
- Tocopherol (Vitamin E), 1,5 mg (Bindegewebe, Muskulatur, antioxidativ, Diabetes, Blutgerinnung);
- Schon eine geringe Menge an Spirulina deckt den Tagesbedarf von Vitamin A und B12;
- Vitamin A: 15 g Spirulina entspricht 350 g chemiegiftfreie Karotten;
- Vitamin B12: besonders wichtig bei Vegetariern, schon 5 g Spirulina decken den Tagesbedarf
Farbpigmente und Antioxidantien
Allen Pflanzen mit reichlich Farbpigmenten werden entzündungs- und krebshemmende Wirkung zugeschrieben. Die einzelnen Farbpigmente fungieren als Photonenspeicher und versorgen die Körperzellen mit Biophotonen, sprich Energie. Die Zellen können besser regenerieren bzw. neu gebildet werden.
Besonders wertvolle Farbpigmente in Spirulina einzigartig verknüpft sind:
Pigment 100g Karotten 100g Spirulina
Beta-Carotin 7,6 mg 170-280 mg
Xanthophylle Spuren 15- 17 mg
Phycocyanin - 9g
(Souci-Fachmann-Kraut)
Phycocyanin, sonst kaum verfügbar, gilt als Entgifter und Radikalfänger und schützt Leber und Nieren, die wiederum Nahrung und Blut entgiften. Die Blutbildung und Immunabwehr wird unter anderem auch bei Strahlenopfern deutlich stimuliert.
Der Hauptbestandteil der Blaualge ist jedoch das hochwirksame Chlorophyll, dessen heilsame und entzündungshemmende Eigenschaft, durch vermehrte Sauerstoffzufuhr, schon seit der Antike bekannt ist. Alle essbaren chlorophyllreichen Pflanzen liefern besondere Schutzstoffe gegen pathogene Keime und Bakterien. Beta-Carotin dient einerseits als Vorstufe zum Vitamin A, ist aber auch eigenständig auf zellulärer Ebene als Radikalfänger von großer Bedeutung. Beta-Carotin absorbiert schädliche Substanzen, die z.B. verantwortlich sind für den Alterungsprozess, Rheuma und Arthrose.
Mineralstoffe
Algen nehmen Mineralstoffe und Spurenelemente direkt aus dem Wasser auf. Deswegen ist immer auf die Qualität des Nährmediums Wasser zu achten. Spirulina wächst in stark salzhaltigem basischen Wasser und hat deshalb eine sehr hohe Nährstoffdichte und eine Vielzahl wichtiger Mineralstoffe.
Mineralstoffe Durchschnittsgehalt in 100 g
Kalzium 400-700 mg
Magnesium 400-480 mg
Kalium 1400-1700 mg
Eisen 50-100 mg
Selen 100-300 µg
Jod ca. 0,5 mg
Zink 1,8-3 mg
Natrium 900 mg
Germanium 0,6 mg
Chrom 0,25 mg
Alle in Spirulina enthaltenen Mineralstoffe und Spurenelemente sind für den menschlichen Organismus von großer gesundheitsfördernder Wirkung. Besonders vorzuheben ist aber: Eisen. Der in Spirulina enthaltene Eisengehalt ist gut verträglich und leicht absorbierbar und damit fast zu 100% verwertbar. Der Eisengehalt selber ist 25-50 mal höher als in Fleisch und damit ähnlich wie Cobalamin für Vegetarier besonders interessant. Aber auch bei Schwangerschaft, Blutverlust (auch Menstruation), Diäten oder Leistungssport ist der Bedarf an Eisen erhöht. Eisenmangel ist der am häufigsten auftretende Mineralmangel.
Gamma-Linolensäure
Spirulina hat zwar nur einen relativ geringen, dafür aber qualitativ sehr hochwertigen Fettgehalt. Von ca. 6% Fett sind mehr als die Hälfte ungesättigt und 1% Gamma-Linolensäure. Diese Fettsäure ist eine Omega-6-Fettsäure und hat ihre besondere Bedeutung einerseits im Arthritisschutz und andererseits als Basis für zwei essentielle Omega-3-Fettsäuren, EPA und DHA.
EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure) sind beides essentielle Omega-3-Fettsäuren, die in unserer Nahrung viel zu wenig aufgenommen werden, für den Körper aber von enormer Wichtigkeit sind. Um das lebensnotwendige Zusammenspiel zwischen Prostaglandinen und Leukotrienen zu garantieren, sollte das Verhältnis von Omega-6- zu Omega-3-Fettsäuren maximal 5:1 betragen. In unserer momentanen Ernährungssituation ist dieses Verhältnis stark verschoben, teilweise bis zu 25:1.
EPA ist wichtig für das Immunsystem, Blutgerinnung, Herzfrequenz, KHK und gegen Depressionen. DHA ist Bestandteil von Membranen, vor allem von Nervenzellen in Hirn und Retina. Sein Bedarf erhöht zusätzlich sich im Alter und durch Stress. Bei einer regelmäßigen Zufuhr wird die nützliche HDL-Konzentration deutlich erhöht und gleichzeitig die schädliche Konzentration von LDL und Triglyceriden gesenkt.