Mit natürlicher Hilfe Schadstoffe ausleiten
Die meisten der chemischen Elemente im Periodensystem sind Metalle. Von einigen braucht der menschliche Körper geringe Spuren, andere wie Blei, Kadmium und Quecksilber sind Gift für ihn. Werden sie in zu großer Menge aufgenommen, können sie zahlreiche Krankheiten, Organschädigungen und eine Immunschwäche verursachen. Deshalb ist es wichtig, den Körper von der Schwermetall-Belastung zu befreien und die Stoffe mit pflanzlichen Mitteln auszuleiten.
Metalle kommen natürlicherweise in der Erdkruste und im Gestein vor, oft als Verbindungen mit Kohlenstoff, Sauerstoff oder Schwefel als Carbonate, Oxide, Sulfide oder Sulfate. Durch Erosion gelangen sie in Flüsse, Grundwasser und Böden. Pflanzen nehmen sie über ihre Wurzeln auf und reichern sich mit ihnen an. Haben Metalle eine Dichte von mehr als 5 Gramm pro Kubikzentimeter, spricht man von Schwermetallen. Zu den toxischen gehören beispielsweise Blei, Kadmium, Quecksilber, Chrom, Kobalt, Kupfer, Zinn, Uran und Nickel. Die Gruppe der Schwermetalle umfasst fast 30 Elemente, bis auf Quecksilber haben alle einen festen Aggregatzustand. Aluminium gehört zu den Leichtmetallen, kann aber ähnlich gefährlich sein.
Belastung durch industriellen Fortschritt
Je nachdem, wo Menschen leben, können sie eine unterschiedliche Belastung mit Schwermetallen haben, die sie über Pflanzen oder Trinkwasser aufnehmen. Das hat bis auf wenige Gebiete früher keine großen Probleme verursacht. Aber mit Beginn der Industrialisierung vor über 200 Jahren ist die Menge der Schadstoffe rapide angestiegen. Um Stahl zu produzieren liefen die Hochöfen auf Hochtouren und stießen mit ihrem Rauch viele giftige Substanzen aus. Auch Schornsteine anderer Industriezweige rauchten ohne Unterlass. In Großstädten war die Luft so schlecht, dass man kaum noch atmen konnte und viele Menschen, vor allem Kinder und Alte, schwer erkrankten. Die Böden rund um die Industrieanlagen wurden mit Blei, Kadmium, Arsen und Quecksilber vergiftet. Aber nicht nur die Menschen litten, ganze Wälder gingen ein. Auch kohlebetriebene Eisenbahnen und die immer mehr werdenden Automobile stießen giftige Abgase aus. Erst 1993 gab es europaweit eine Pflicht für Katalysatoren in Fahrzeugen, die Bahn stellte fast überall auf Stromantrieb um und bleifreies Benzin wurde Standard. Trotzdem kann die Belastung mit Schwermetallen immer noch hoch sein.
Gifte aus Umwelt und Nahrung
Es sind die alltäglichen Dinge und Situationen, denen man kaum entkommen kann. Über den Abrieb von Autoreifen zum Beispiel gelangen jedes Jahr mehrere Zehntausend Tonnen Schadstoffe in die Umwelt. Zigarettenrauch vergiftet nachweislich die Luft und aus Industrieanlagen, Kraftwerken und Hausschornsteinen steigen nach wie vor Schwermetallpartikel auf, die dann mit Regen und Staub auf die Felder, in die Nahrung und ins Tierfutter gelangen. In Wildpilzen, Fisch und anderen Meerestiere, in Wildfleisch, Reis und einigen Samen wurden erhebliche Mengen davon gefunden. Auch die herkömmliche Landwirtschaft leistet ihren Beitrag, indem sie chemische Mittel einsetzt oder Klärschlamm auf die Felder leitet, was dann in den Nahrungsmitteln nachweisbar ist. Hinzu kommen Wohnraumgifte, Holzschutzmittel, Zahnmetalle, Kosmetikprodukte und das in einigen Häusern noch immer vorhandene Blei in den Wasserrohren.
Werden Schwermetalle über die Atemluft, die Nahrung oder die Haut aufgenommen, wird man sie nur schwer wieder los. Mit Blut und Lymphe verteilen sie sich im ganzen Körper, nisten sich in den Knochen, Nerven, Organen, im Gehirn und Bindegewebe ein und schädigen die Zellen. Einige Schwermetalle wie Blei und Quecksilber gelten als besonders nervenschädigend. Mit kleinen Mengen können Leber und Nieren fertig werden, doch der Abbau erfolgt nur sehr langsam. Zum Problem wird eine regelmäßige Aufnahme der Giftstoffe, denn dann gelangen mehr Schadstoffe in den Körper als abgebaut werden, sodass die Belastung im Laufe der Zeit immer größer wird. Davon sind heute fast alle Menschen betroffen.
Symptome einer Schwermetall-Vergiftung
Eine Vergiftung mit Schwermetallen macht sich mit Symptomen bemerkbar, die meist nicht eindeutig zuzuordnen sind, weil sie auch bei zahlreichen Erkrankungen auftreten. Es können Kopf-, Bauch-, Muskel und Gelenkschmerzen sein, Übelkeit, Migräne, chronische Müdigkeit, Schlaf- und Konzentrationsstörungen, Hautekzeme oder Allergien. Die Symptome entwickeln sich zudem schleichend. Viele Menschen gehen von Arzt zu Arzt, bekommen keine eindeutige Diagnose und werden nicht selten falsch therapiert. Bei ungesunder Ernährung, Übersäuerung des Körpers, Stress oder Infektionskrankheiten unterstützt die Schwermetall-Belastung weitere Krankheiten. Man geht heute davon aus, dass auch Alzheimer, Demenz, Amyotrophe Lateralsklerose (ALS), Hashimoto, Multiple Sklerose, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes Typ 2 und Krebs durch chronische Schwermetallbelastungen ausgelöst oder zumindest begünstigt werden. Die größte Gefahr stellen Schwermetalle für die Nervenzellen dar, besonders für die im Gehirn.
Blei
Schon geringste Mengen des Metalls und seiner Verbindungen sind toxisch und schädigen den Organismus. Das kann passieren, wenn das Trinkwasser belastet ist. Durch eine Bleivergiftung kommt es zu Darmkoliken, Anämie, Gicht, Schäden an der Leber, den Nieren und dem zentralen Nervensystem. Laut Studien kann schon eine Belastung unterhalb des von der WHO festgelegten Grenzwertes krank machen. Die Wissenschaftler haben festgestellt, dass bereits niedrige Blutbleigehalte das Risiko für Gicht erhöhen. Blei lagert sich zudem da ab, wo Kalzium vorhanden ist, also in den Knochen.
Kadmium
Das Metall ist mittlerweile als Bestandteil von Schmuck und Fußböden in der EU verboten, wird aber noch vielseitig eingesetzt. Es ist in der chemischen Industrie ein unvermeidbares Nebenprodukt, das bei der Zink-, Blei- und Kupfergewinnung anfällt. Auch in Düngern und Pestiziden ist es zu finden. Kadmium gilt als sehr giftig und krebsauslösend. Maler und Künstler, die regelmäßig Kadmium-Gelb als Farbstoff benutzen, bekommen nicht selten Nieren- oder Blasenkrebs. Mit der Nahrung wird es aufgenommen, wenn man Leber, Pilze, Muscheln und andere Schalentiere isst und mit unter auch Kakaopulver und getrockneten Meerestang. Bei einem Eisen- oder Kalziummangel gelangt eine größere Menge über den Darm in den Körper. Eine Belastung führt zu Nierenschädigungen, Knochenbrüchen, Schädigungen des Nerven- und des Immunsystems, psychischen Störungen und möglicherweise zu Unfruchtbarkeit.
Quecksilber
Mit Quecksilber kommt man auf verschiedene Weise in Berührung. Das einzige bei Raumtemperatur flüssige Metall ist Bestandteil beispielsweise von Amalgam-Zahnfüllungen, Leuchtstoff- und Energiesparlampen, Batterien, Fungiziden und Saatbeizmitteln. Im Mittelalter hielt man Quecksilber für einen magischen Urstoff und nutzte ihn als Medikament gegen allerlei Leiden, wie Syphilis und Pest. Mit verheerenden Folgen für die Kranken, die zum Teil eher an der Behandlung als an der Krankheit starben. Chronische Quecksilbervergiftungen führen zu Kopf-, Gliederschmerzen und Zahnfleischentzündungen, lockeren Zähnen, Nierenentzündungen und bei großer Belastung zu Schädigungen des Nervensystems und psychischen Störungen.
Ausleitung mit natürlichen Stoffen
Die Natur bietet einige Pflanzen und natürliche Substanzen an, die für die Entgiftung und Ausleitung von Schwermetallen gut geeignet sind. Sie binden die Giftstoffe und unterstützen Leber und Nieren bei der Ausscheidung.
Chlorella und Spirulina: die Mikro- und Süßwasseralgen können Pestizide und Schwermetalle binden, sodass sie ausgeschieden werden. Zurückzuführen ist das unter anderem auf den hohen Chlorophyll-Anteil.
Koriander: die mit der Petersilie verwandte Pflanze liefert heilsame Blätter oder Samen. Beides ist gut geeignet, Schwermetalle auszuleiten, nach der traditionellen Medizin sogar aus dem Gehirn.
Bärlauch: Chlorophyll und schwefelhaltige Verbindungen des Bärlauchs helfen bei der Entgiftung. Deshalb wurde die Pflanze schon vor Jahrhunderten im Frühjahr reichlich gegessen.
Brennnesseln: durch die Anregung der Nierenfunktion werden auch Giftstoffe vermehrt ausgeschieden.
Wacholder: er stärkt die Funktion der Entgiftungsorgane Niere, Leber und Gallenblase und wirkt vor allem über die Harnorgane.
Löwenzahn: in der europäischen, der indischen und chinesischen Medizin ist der Löwenzahn eines der wichtigsten Heilkräuter mit großer entgiftender Wirkung. Er schwemmt Giftstoffe aus Leber und Gallenblase aus.
Artischocke: ebenfalls ein gutes Mittel zur Leberreinigung und Ausleitung von Schadstoffen und Schwermetallen.
Mariendistel: die Samen der Pflanze schützen die Leber und helfen ihr bei der Regeneration.
Birkenblätter: die Inhaltsstoffe regen den Stoffwechsel und die Nierentätigkeit an und unterstützen so die Ausscheidung.
Schafgarbe: dient zur Anregung der Lebertätigkeit und Linderung von Gallenbeschwerden.
Wermut: kräftigt die Leber und das ganze Verdauungssystem.
Kümmel, Fenchel, Anis: die Samen dieser Pflanzen fördern die Verdauung und damit die Ausscheidung von Giftstoffen.
Bibernellwurzel: unterstützt den Stoffwechsel im Körper und entlasten Leber und Niere.
Bockshornklee: die in der indischen Küche beliebten Samen wirken gegen eine Unterfunktion der Leber.
Apfelfasern: haben viele Ballaststoffe, die Schadstoffe binden.
Methyl-Sulfonyl-Methan: eine Schwefelverbindung aus natürlichen Quellen, die entgiftend wirkt und die Leber unterstützt.
Aminosäuren: einige Aminosäuren sind unentbehrlich für die Entgiftung des Körpers. Dazu gehören vor allem Cystein, Glutamin, Cystin und Methionin.